Wo ist Ihr Atelier?

Mein Atelier liegt idyllisch am Rand der Fränkischen Schweiz und öffnet sich mit großen Fensterfronten zum Wald. Diesen Wohn- und Arbeitsbereich zu vereinen, ist für mich essenziell: Kunst und Alltag verschmelzen nahtlos. Die Nähe zur Natur inspiriert meinen Schaffensprozess jeden Tag aufs Neue – sei es der Wechsel des Lichts, das Rauschen der Bäume oder die Stille der Nacht. In einem solchen Umfeld kann meine Kreativität frei fließen und meine Werke gewinnen jene Tiefe, die Räume später mit Ruhe und einer fast schon meditativen Energie erfüllen.

Wie ist Ihr Atelier organisiert und wie würden Sie das Ambiente in Ihren Arbeitsräumen beschreiben?

Helle, hohe Räume, die mit großen Glasfronten den Blick ins Grüne öffnen – so sieht mein Atelier aus. Ich habe bewusst eine Architektur gewählt, die Weite und Offenheit ausstrahlt. Die einzelnen Räume gehen ineinander über und bilden einen Mikrokosmos, in dem eine Balance aus Ordnung und Entropie herrscht. Hier treffen geordnete Strukturen, in denen Pinsel, Farben und Werkzeuge ihren festen Platz haben auf ein kreatives Chaos, das während des Malens entsteht und zu neuen, unvorhergesehenen Inspirationen führt. Genau diese Balance zwischen Ordnung und spontaner Entropie macht den Raum so lebendig. Besucher spüren sofort: Hier wird Kunst nicht nur geschaffen, sondern gelebt.

Wie können Ihre Werke dazu beitragen, die Atmosphäre eines Raumes zu definieren oder zu verändern?

Meine Bilder sind mehr als bloße Wanddekoration – sie schaffen berührende Erlebnisse, öffnen Fenster zum inneren Kosmos und machen das menschliche Potenzial in seiner Tiefe und Vielfältigkeit sichtbar. Durch die Anwendung der ‚Deep-Layer-Cascade‘ Technik gewinnen Räume eine faszinierende Tiefe und eine ruhige, fast transzendente Ausstrahlung. Zahlreiche, sorgfältig komponierte Schichten überlagern sich in meinen Bildern und verhelfen den verwendeten Farben zu intensiver Leuchtkraft ohne sie zu vermischen. Dabei entsteht eine Dreidimensionalität, die visuelle Leichtigkeit und Inspiration ausstrahlt – sowohl in Privat- als auch Geschäftsräumen. In Foyers, Konferenzräumen oder großzügigen Empfangsbereichen vermitteln meine Bilder den Geist von Weite, Vision und grenzenlosen Möglichkeiten – Werte, die eng mit Fortschritt und Innovation assoziiert werden. Besonders in modern-minimalistischen Interieurs entfalten die zahlreichen Resin-Schichten ihren vollen Effekt: Sie reflektieren das Licht je nach Tageszeit anders und interagieren dynamisch mit ihrer Umgebung.

Welche Materialien und Techniken bevorzugen Sie, und wie könnten diese die Atmosphäre eines Raumes beeinflussen?

Als Künstlerin steht für mich im Mittelpunkt, mit meinen Werken eine Atmosphäre zu schaffen, die eine tiefgehende emotionale Verbindung zum Betrachter aufbaut. Mehrschichtiges Resin nutze ich dabei gezielt, um eine ‚Raum-im-Raum‘ Wirkung zu erzeugen und dem Betrachter gleichsam ein Fenster zu eröffnen, das über die reine Ästhetik hinausgeht. Gleichzeitig setzen fein abgestimmte Tinten subtile Akzente und fügen sich harmonisch in edle und moderne Raumdesigns ein. Strukturpasten bewirken Dynamik. Besonders in hellen, minimalistischen Interieurs erzeugt das transparente Resin leuchtende Lichtreflexe, die eine beinahe schwerelose Atmosphäre schaffen. Dadurch können meine Werke in zeitlosen Einrichtungskonzepten visuelle Spannung erzeugen, ohne ihre Harmonie zu stören und so eine Balance aus Inspiration und Ruhe schaffen, die das Gesamtkonzept eines Raumes vervollständigt.

Wie sieht ein typischer Arbeitstag für Sie aus, und haben Sie bestimmte Routinen, die Sie als essentiell für Ihre Produktivität betrachten?

Meine Kunst ist mehr als nur Arbeit – sie ist ein fließender Teil meines Lebens, eine Symbiose aus Leidenschaft und Ausdruck. Oft beginne ich meinen kreativen Prozess mit inspirierender Musik, die mich in einen Zustand versetzt, in dem ich den Alltag hinter mir lassen kann. Ich arbeite ohne festgelegte Zeitpläne, meine Inspiration folgt ihrem eigenen Rhythmus. Morgens reflektiere ich häufig über die Umsetzung der Themen meiner aktuellen Werke, halte Eindrücke und Ideen dazu in einem Skizzenbuch fest und lasse mich von Gedanken, Gefühlen, Farben und Strukturen leiten, die danach in meine Bilder einfließen. Oft arbeite ich an mehreren Projekten gleichzeitig, da der Aufbau meiner Bilder dynamisch und vielschichtig ist. Mein zentrales Motiv, der innere Kosmos, bleibt stets der Anker, der meinen kreativen Zyklus aus Reflexion, Gestaltung und Weiterentwicklung steuert. Meine Inspiration besitzt hingegen eine Eigendynamik – manchmal überrascht sie mich mitten in der Nacht, weckt mich aus dem Schlaf und begleitet mich bis in die frühen Morgenstunden. Sie ist eine freie, unaufhaltsame Energie, die meinen kreativen Alltag prägt und lebendig macht.

Hören Sie Musik oder andere Klänge während Sie arbeiten? Wie beeinflusst das Ihre kreative Arbeit?

Absolut, Musik ist ein wesentlicher Bestandteil meines kreativen Prozesses. Ich wähle bewusst Klänge und Melodien aus, die meine Gedankenwelt bereichern und mich in den richtigen Fluss bringen. Oft höre ich instrumentale Musik, die frei von Texten ist, damit meine Vorstellungskraft nicht abgelenkt wird, oder ich lasse mich von sphärischen Klängen inspirieren, die ich mit bestimmten Themen verbinde. Die Musik hat eine direkte Verbindung zu meinen Emotionen und diese spiegeln sich in meinen Werken wider. Unterschiedliche Töne und Rhythmen beeinflussen, wie ich Farben wähle, wie ich mit Formen spiele und wie dynamisch meine Pinselstriche sind. Musik hilft mir, Ablenkungen auszublenden und vollkommen in meiner Arbeit aufzugehen. Sie verleiht meinem kreativen Prozess Struktur, ohne ihn einzuengen, und lässt mich Grenzen überschreiten, die ich ohne diese klangliche Inspiration vielleicht nie erkundet hätte.

Gibt es ungewöhnliche oder persönlich bedeutsame Gegenstände in Ihrem Atelier, und welche Bedeutung haben sie für Sie?

Ein großer, goldener Buddha-Kopf in meinem Atelier besitzt für mich eine tiefgreifende Bedeutung. Seine kontemplative Präsenz lädt mich ein, meinen ‚kosmischen Kern‘ zu erkunden und ihn in abstrakter Form auf die Leinwand zu bringen. Er inspiriert mich, mit Farben und Formen zu experimentieren, die meinen Bildern Gelassenheit, Tiefe und Unendlichkeit verleihen.
Zugleich bildet der Buddha-Kopf eine Brücke zwischen kultureller Symbolik und moderner Abstraktion. Er ermutigt mich, die Verbindung von Mensch und Universum, die Suche nach Sinn sowie die Balance zwischen Chaos und Ordnung in meinen Werken zu erforschen – zentrale Themen meiner Kunst, die ich dank seiner Inspiration immer wieder neu entdecke.

Was inspiriert Sie?

Meine Inspiration schöpfe ich aus zahlreichen Quellen, die alle auf ihre eigene Weise meine Kreativität anregen. Die unendliche Vielfalt und die Geheimnisse des Universums üben eine große Faszination auf mich aus. Sowohl der Makrokosmos als auch der innere Mikrokosmos des Menschen spiegeln eine unendliche Tiefe und Komplexität wider, die ich in meinen Werken einfangen möchte. Die Vielschichtigkeit der menschlichen Emotionen, Gedanken, psychologischer und sozialer Dynamiken eröffnet endlose Möglichkeiten, innere Welten künstlerisch darzustellen und den Betrachter immer wieder auf die Suche zu schicken - nach Sinn und Achtsamkeit, nach Erneuerung und Selbstentfaltung.